- Man kann nicht alle Lehrer über einen Kamm scheren
- См. также в других словарях:
- Corona: Warum lassen sich viele nicht impfen?
- Zweifler werden mehr
- Kalkulierbares Risiko?
- Cosmo-Befragung nennt Gründe
- Zerrbild in den Medien?
- «Wer nicht ins System passt, kriegt schnell den Alu-Hut»
- Widersprüchliche Aussagen, wenig überzeugend
- Impfen als patriotische Pflicht?
- Impfpflicht durch die Hintertür?
- Impfung als Jobvoraussetzung?
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- Bildchronist seiner Zeit
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- «Unterbrechung und Innovation»
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- «Wir alle wollen vorwärts kommen»
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- Der «bewusste Wanderer»
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- Die Kunst des Zufalls
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- Pandemie-Momentaufnahmen
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- Wahlheimat Berlin
- Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
- Bilder voller Poesie
Man kann nicht alle Lehrer über einen Kamm scheren
1 alle über einen Kamm scheren
2 alles über einen Kamm scheren
3 über einen Kamm scheren
4 über einen Leisten schlagen
Aber es gibt doch Ausnahmen, Andreas! Man kann doch nicht jeden einen über Leisten schlagen. (R. Bartsch. Diskretion)
In diesem Großbetrieb war es unvermeidlich, dass auch wir «Politischen» über diesen groben Leisten geschlagen wurden. (R. Petershagen. Gewissen in Aufruhr)
5 das kann nicht durch einen Federstrich aus der Welt geschafft werden
6 Man sitzt nicht über einen Sieger zu Gericht
7 man kann nicht über seinen eigenen Schatten springen
8 nicht alle Nieten an der Hose haben
9 Das kann nicht sein, weil es nie der Fall sein kann
10 Es kann nicht schaden
11 Ich kann nicht schweigen
12 alle bis auf einen
13 das findet man nicht alle Tage
14 das kann einem alle Tage passieren
15 das kann nicht ewig dauern
16 das kann nicht so fortgehen
17 die Dummen werden nicht alle
18 die Narren werden nicht alle
19 dies kann nicht befremden
20 diese Frechheit kann nicht geduldet werden
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Leute — 1. A de richa Lüta werd ma nüd rüdig1. – Sutermeister, 143; Tobler, 371. In Appenzell: Von den reichen Leuten bekommt man nicht leere Hände. (Tobler.) 2. Albern Leut dienen nicht in die Welt. – Petri, II, 4. 3. Alberne Lüe sind ock Lüe. (Hannover … Deutsches Sprichwörter-Lexikon
Liste deutscher Redewendungen — Die Liste deutscher Redewendungen führt vor allem Wortlaut, Bedeutung und Herkunft deutscher Redeweisen auf, deren Sinn sich dem Leser nicht sofort erschließt oder die nicht mehr in der ursprünglichen Form angewandt werden. Einige Redewendungen… … Deutsch Wikipedia
Ding — 1. Acht Dinge bringen in die Wirthschaft Weh: Theater, Putzsucht, Ball und Thee, Cigarren, Pfeife, Bierglas und Kaffee. 2. Acht Dinge haben von Natur Feindschaft gegeneinander: der Bauer und der Wolf, Katze und Maus, Habicht und Taube, Storch und … Deutsches Sprichwörter-Lexikon
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Corona: Warum lassen sich viele nicht impfen?
Mit der zunehmenden COVID-Impfrate steigt auch der Anteil an Impfunwilligen wieder. Sie stoßen oftmals auf harsche Kritik und Unverständnis. Woher kommen ihre Zweifel und wie argumentieren sie?
COVID-Impfung? Nein, danke! Aber warum?
«Nein, keine Fotos, keine Namen! Ich möchte nicht als Spinner oder Verschwörungstheoretiker angemacht werden. Ich will mich einfach nur nicht impfen lassen!»
Klare Ansage, in Ordnung. Dann nenne ich die beiden in diesem Artikel Richard und Susanne. Ich treffe das Pärchen in einem Park in der Kölner Peripherie. Er arbeitet in der Verpackungsindustrie, sie in der Verwaltung eines Krankenhauses. Beide sind Mitte 50, gehören also eigentlich schon fast zur Risikogruppe, denke ich.
Wir treffen uns, weil ich wissen möchte, warum sie sich nicht impfen lassen wollen. Ich selbst bin genesen und geimpft. Seit Beginn der Pandemie habe ich sehr viel über das Virus und die Impfstoffe geschrieben und ich frage mich, woher ihre Zweifel kommen. Wie informieren sie sich und wie argumentieren sie?
Zweifler werden mehr
«Wissen Sie, ich finde, eine Impfung ist ein sehr schwerwiegender Eingriff in meinen Körper. Diese Entscheidung sollte jeder für sich treffen. Und nur weil man sich nicht impfen lassen will, ist man nicht gleich verantwortungslos oder lebensmüde», beginnt Richard. Die beiden nicken sich gegenseitig zu.
Das Pärchen ist mit seinen Vorbehalten nicht allein: Zwar ist in Deutschland inzwischen mehr als jeder Dritte (38,9 Prozent) vollständig geimpft und mehr als die Hälfte (56,5 Prozent) hat bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Doch das Impftempo lässt nach.
«Wenn man sich nicht impfen lassen will, ist man nicht gleich verrückt oder lebensmüde.“
Als Impfgegner würden sich Richard und Susanne nicht bezeichnen. Als Kinder haben sie die üblichen Schutzimpfungen bekommen. Aber den jetzigen Impfstoffen vertrauen sie nicht wirklich. In ihrem Freundes- und Bekanntenkreis stoßen sie damit vor allem auf Ablehnung und Unverständnis. «Durch ihre Impfung halten die sich für unsterblich. Dabei könnten die sich ja trotz Impfung immer noch anstecken», empört sich Susanne.
Kalkulierbares Risiko?
Aber eine Impfung senkt das Risiko eines schweren Verlaufs, gebe ich zu bedenken. «Mag sein, aber das ist letztlich eine Abwägung von Nutzen und Risiken. Natürlich kann man sich immer irgendwo mit irgendwas anstecken, aber selbst wenn: Ich kenne schon einige Kollegen oder Bekannte, die an COVID erkrankt waren, aber entweder hatten sie nur schwache Symptome, oder es war so ähnlich wie bei der normalen Grippe», erzählt Richard.
Susanne springt ihm bei: «Klar hört man in den Medien von schwersten Verläufen oder Todesfällen. Dass ‘Menschen an oder mit COVID verstorben sind’. Aber wenn man dann nachfragt, wie alt die Person denn eigentlich war, kommt raus, dass sie schon 87 oder so war. Mich überzeugt das nicht wirklich, dass ich mich auch impfen lassen sollte.»
Das Statistische Bundesamt verzeichnet für das Jahr 2020 etwa 36.300 Corona-Tote in Deutschland. In rund 30.100 Fällen war COVID-19 die Todesursache, in weiteren 6.200 Fällen war es eine Begleiterkrankung, heißt es im jüngsten Bericht des Statistischen Bundesamtes. Viele der in Deutschland am SARS-Virus Verstorbenen sind tatsächlich hochbetagt — aber eben nicht alle.
«Lügenpresse ist ein echt widerlicher Begriff aus der rechten Ecke. Ich finde, ‘Systemmedien’ trifft es eher»
Es komme ja auch immer auf die jeweilige Lebenssituation an, sagen Richard und Susanne. «Wissen Sie, wir leben nicht in der Stadt, wir gehen nicht in irgendwelche Clubs und fallen auch nicht jedem bei der Begrüßung gleich um den Hals. Ich glaube, dass das Infektionsrisiko bei uns kalkulierbar ist.»
Cosmo-Befragung nennt Gründe
Laut einer aktuellen Befragung des Cosmo-Projekts der Universität Erfurt, dem RKI und weiteren Forschungseinrichtungen geht die Impfbereitschaft der Deutschen zurück. Befragt wurden bundesweit 1011 Personen. Nur noch 41 Prozent von ihnen wollen sich impfen lassen — deutlich weniger als Anfang Juni, als der Wert noch bei 57 Prozent lag.
Dabei ähnelten sich die Gründe laut Befragung sehr: So sei das Bedürfnis nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung unter den Ungeimpften hoch. Zudem sei das Vertrauen in die Impfung zuletzt deutlich gesunken. Wer mehr abwäge und weniger Vertrauen habe, lasse sich seltener impfen.
Gleichzeitig glaubten viele, dass man sich nicht impfen lassen muss, wenn es viele andere tun. Letztlich stelle COVID-19 keine wirkliche Bedrohung dar.
Ähnlich argumentiert auch Susanne: «Wer besorgt ist, soll sich halt impfen lassen. Außerdem sind ja inzwischen schon sehr viele geimpft, dadurch ist doch die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass ich mich infiziere.»
Zerrbild in den Medien?
Nach Ansicht des Paares werden die Gefahren durch das neue Coronavirus in den Medien sehr aufgebauscht. «Man hört immer nur die gleichen Experten, immer nur die gleiche Meinung. Zum Beispiel zur Delta-Variante. Es mag ja stimmen, dass diese Mutation ansteckender geworden ist, aber das bedeutet noch lange nicht, dass es deshalb auch schlimmere Verläufe oder mehr Todesfälle gibt», argumentiert Richard.
Einige indische Patienten hatten neben der Corona-Infektion auch noch eine schwere Pilzinfektion
«Natürlich waren die Bilder aus Indien schockierend, aber ist das wirklich vergleichbar? Schauen Sie sich doch mal die hygienischen Verhältnisse dort an oder in welch schlechtem Zustand die Krankenhäuser sind! Da führt wahrscheinlich fast jede Krankheit oder Seuche gleich zu einer Katastrophe. Aber das sieht hierzulande doch ganz anders aus», meint Richard.
«Wer nicht ins System passt, kriegt schnell den Alu-Hut»
Sind die zwei der Meinung, dass die Medien die Pandemie also übertrieben darstellen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen? «Auf jeden Fall!», ist sich Richard sicher. «Ich würde hier nicht von ‘Lügenpresse’ reden, das ist ein echt widerlicher Begriff aus der rechten Ecke. Ich finde ‘Systemmedien’ trifft es eher, denn es gibt schon eine sehr einseitige Art, wie Impfunwillige wie ich dargestellt werden. Wenn man sich nicht impfen lassen will, also nicht ins System passt, dann kriegt man schnell einen Alu-Hut aufgesetzt. Mir fehlt einfach in der Berichterstattung die kritische Distanz. Wir schauen und lesen das einfach nicht mehr», sagt Richard trotzig.
Werden Impfunwillige in den Medien pauschal diffamiert oder undifferenziert dargestellt?
Widersprüchliche Aussagen, wenig überzeugend
Susanne führt den Gedanken weiter. «Nehmen Sie mal den Hickhack um AstraZeneca, da gab es innerhalb weniger Wochen total widersprüchliche Aussagen, wer in welchem Abstand geimpft werden sollte. Oder nehmen Sie das Thema Kreuzimpfung. Am Anfang war die STIKO (Ständige Impfkommission, Anm. d. Red.) total dagegen, Impfstoffe zu kombinieren, jetzt ist es auf einmal das Mittel der Wahl. Oder die Impfung für Kinder: Da werden nur ein paar hundert Kinder geimpft und daraus folgert die amerikanische Arzneimittelbehörde, dass Kinder und Jugendliche ruhig geimpft werden können. Einige europäische Länder sehen das auch so, aber die deutsche STIKO hält das für riskant. Und das nennt man ‘wissenschaftlich fundiert’?»
Das Pärchen ist aufgewühlt, spielt sich die Argumente gegenseitig zu. «Oder die Debatte um die sogenannte Herdenimmunität. Zuerst sagte die STIKO, dass dafür etwa 60 % geimpft werden müssten. Mittlerweile sind sie bei 85 % angelangt. Gleichzeitig wollen sie aber nicht, dass Kinder und Jugendliche geimpft werden. Ja was denn nun? Wie wollen die denn so die 85 Prozent erreichen? Also für mich verhält sich die Ständige Impfkommission total widersprüchlich und nicht überzeugend.»
Tatsächlich betonte dasRobert-Koch-Institut (RKI) in einem aktuellen Papier, dass zwischen 85 und 90 % der Bevölkerung ab 12 Jahren geimpft sein müssen, um eine vierte Welle zu verhindern.
Impfen als patriotische Pflicht?
Man merkt den beiden an, dass sie sich schon oft mit Vorwürfen oder Kritik auseinandergesetzt haben. «Mit Sicherheit haben wir uns mit der Thematik intensiver auseinander gesetzt als mancher, der sich einfach so gutgläubig eine Spritze geben lässt», so Susanne.
Beim diesjährigen Independence Day bezeichnete US-Präsident Biden Impfen als patriotische Pflicht
Laut der Cosmo-Befragung lassen sich Menschen eher impfen, wenn sie überzeugt sind, dadurch auch andere zu schützen. Als ich das Pärchen darauf anspreche, dass sie nicht nur sich, sondern auch andere gefährden, sieht mich Richard skeptisch an. «Ja? Ist das wirklich so? Bin ich wirklich asozial, nur weil ich mich nicht impfen lassen will? Oder wie jetzt der US-Präsident gesagt hat: Impfen sei eine patriotische Pflicht. Was für ein Schwachsinn!»
Impfpflicht durch die Hintertür?
Ob sie sich ärgern, dass sie vielleicht künftig nur noch mit einem Impfnachweis zu bestimmten Veranstaltungen dürfen oder in Urlaub fliegen dürfen, frage ich das Pärchen. Beide ziehen fast gleichzeitig die Augenbrauen hoch. «Ich finde das schon krass unfair, denn eigentlich ist es ja praktisch die Einführung der Impfpflicht durch die Hintertür, auch wenn die Bundesregierung das immer bestritten hat. Aber für uns ist das nicht so wichtig, dann gehen wir eben nicht zu diesen Veranstaltungen und fahren mit dem Auto in den Urlaub», sagt Susanne trotzig.
Laut Bundesregierung soll es in Deutschland keine allgemeine Corona-Impfpflicht geben
Um die Impfquote unter Erwachsenen zu steigern, empfehlen die Cosmo-Experten, Barrieren abzubauen — etwa durch Impfungen direkt am Arbeitsplatz und im Bildungssektor. So könnten «große Gruppen mit vielen Kontakten erreicht werden und der Aufwand, an eine Impfung zu kommen, wird drastisch reduziert», heißt es im Bericht.
Impfung als Jobvoraussetzung?
Als ich Richard und Susanne darauf anspreche, dass Arbeitgeber eine Impfung womöglich zur Pflicht erklären könnten, werden die beiden sehr nachdenklich. «Das ist schon ein Problem», räumt Susanne ein, «denn inzwischen kann man sich auch über unseren Arbeitgeber impfen lassen. Nicht alle wollen das, aber es kann schon sein, dass seine Firma oder unser Krankenhausbetreiber eine Impfung fordert. Und wenn man sich nicht impfen lassen will, haben Sie vielleicht einen Grund, um einem zu kündigen oder den Vertrag nicht zu verlängern. In Russland ist das schon so. Hier wäre das rechtlich wahrscheinlich nicht okay, aber möglich wäre es schon.»
Wir schweigen eine Weile, beobachten die Menschen im Park, die sich ungewohnt unbefangen über die zurückgewonnene Normalität freuen.
«Bleiben Sie gesund», wünsche ich den beiden zum Abschied. Das Pärchen nickt mir gequält zu. «Sie auch! Und stellen Sie uns bitte nicht als Spinner dar. Wir finden einfach, dass jeder für sich entscheiden sollte, ob er sich impfen lassen will oder nicht. Das ist unsere Entscheidung, unser Risiko, das kann man doch einfach mal akzeptieren.»
Ich lasse die beiden im Park zurück und frage mich auf dem Rückweg, ob oder wie ich sie hätte umstimmen können? Ob mich ihr Impfstatus überhaupt etwas angeht oder ob sie es tatsächlich selber entscheiden müssen?
Durch das Gespräch verstehe ich, dass sie sich vor allem über verwirrende Mitteilungen etwa zu den Impfstoffen oder undifferenzierte Berichte geärgert und verunsichert gefühlt haben.
Ihre Argumente kann ich allerdings oftmals nicht nachvollziehen. Meine Einwände scheinen sie wohl auch nicht überzeugt zu haben. Und so bleibt ein diffuses Gefühl der Verständnislosigkeit — vermutlich auf beiden Seiten.
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
Bildchronist seiner Zeit
«Sie war ein Moment der radikalen Veränderung», so Akinbode Akinbiyi über die Corona-Pandemie. Seit Jahrzehnten dokumentiert der britisch-nigerianische Fotograf Szenen des Alltags in Städten auf der ganzen Welt. Er sei daran gewöhnt, in Isolation zu arbeiten, «aber jetzt war es eine Art ‘Super-Isolation'», resümiert Akinbiyi im Gespräch mit der DW anlässlich des diesjährigen Global Media Forums.
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
«Unterbrechung und Innovation»
2021 ging es bei der internationalen DW-Konferenz um «Unterbrechung und Innovation». Akinbiyi war Karin Helmstaedt (Bild) aus Kap Verde zugeschaltet, wo er eine Foto-Masterclass leitete. Im Gespräch ging es um die afrikanische Kulturbranche in Zeiten von Corona: «Für viele [Kreative] war es eine sehr schwierige Zeit», so Akinbiyi. «Manche hatten einen hundertprozentigen finanziellen Einbuch.»
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
«Wir alle wollen vorwärts kommen»
«Die Pandemie war eine Art Störung, eine Unterbrechung», so der Fotograf weiter. «Aber jetzt kommen wir hoffentlich aus ihr heraus und es gibt einen sehr starken Drang, vorwärts zu kommen.» Da es wenig nationale oder staatliche Hilfe gebe, versuchten viele afrikanischen Kulturschaffende, sich selbst zu helfen: «Künstler sollen ja auch kreativ sein und Wege finden, um weiterzukommen.»
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
Der «bewusste Wanderer»
Während der Pandemie hielt Akinbiyi unter anderem das entschleunigte Leben in seiner Wahlheimat Berlin und in Frankfurt/Main fest. In der Bankenstadt entstand etwa dieses Bild. Der in Oxford geborene Sohn nigerianischer Eltern bezeichnet sich als «bewussten Wanderer»: Er ist immer zu Fuß unterwegs, immer auf der Suche nach Bildmotiven, immer bedacht auf den passenden Moment.
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
Die Kunst des Zufalls
. der seine stets in schwarz-weiß gehaltenen Fotografien so besonders macht. Auf diesem 2016 entstandenen Bild hat Akinbiyi genau in dem Moment abgedrückt, als ein junger Mann vor einem mit einer Straßenszene abgeklebten Bauzaun vorbeischlenderte. Die Aufnahme war unter anderem in der Ausstellung «Six Songs, Swirling Gracefully in the Taut Air» in Berlin zu sehen.
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
Pandemie-Momentaufnahmen
Noch bis Ende September 2021 ist derzeit einer Auswahl von Akinbiyis Fotos im Frankfurter Fotografie Forum zu sehen, unter anderem auch diese Aufnahme aus der Frankfurter Innenstatdt: «Was ich nicht mochte, was ich immer noch nicht wirklich mag, ist, Bilder von Menschen zu machen, die Masken tragen», so Akinbiyi. «Denn dann ist es ein veraltetes Bild. Es datiert diese bestimmte Zeit.»
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
Wahlheimat Berlin
Neben aktuellen Aufnahmen sind auch Bilder aus Akinbiyis Serie «African Quarters» von 2005 zu sehen. Hier wurde der Straßenname «Petersallee» im Berliner Wedding überklebt. Der Name geht auf Carl Peter zurück, der als Begründer der Kolonie «Deutsch-Ostafrika» gilt. Witbooi, der Name mit dem das Schild überklebt wurde, verweist hingegen auf den afrikanischen Widerstandskämpfer Hendrik Witbooi.
Akinbode Akinbiyi: Chronist der Pandemie
Bilder voller Poesie
Akinbode Akinbiyis Bilder strahlen oft eine ganz besondere Ruhe aus. Sie sind auf ihre Art poetisch und unaufgeregt. Akinbiyi ist ein Chronist seiner Zeit, dem es gelungen ist, die Stimmung während der Pandemie zwischen Stillstand und Orientierungslosigkeit in deutschen Großstädten einzufangen.
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